Yogisches Feuer 2024:
Narada
Agni-Homa-Feuerritual
mit der Möglichkeit
eigene Wünsche ins Feuer zu geben
Morgens und abends wird am Agni-Feuerplatz ein altindisches Feuer-Ritual durchgeführt von ca. 30-45 min Dauer.
Dabei darf jeder eigene, auf einen Zettel geschriebene Wünsche ins Feuer geben. Es empfiehlt sich, den Zettel schon vor der Zeremonie ausgefüllt zu haben, damit man zum passenden Moment damit bereit steht. Passende Zettel und Kulis liegen am Feuerplatz bereit.
Die Zeremonie beginnt mit verschiedenen Reinigungsritualen. Schließlich wird dann das Feuer begrüß und die Feuergottheit eingeladen, sich im Feuer zu manifestieren. Falls man Wünsche an das Feuer hat, ist es passend, sich gedanklich dann bei der Feuergottheit vorzustellen.
Erst zum Schluss der Zeremonie werden die Wunschzettel ins Feuer gegeben. Die Zeremonie wird zu verschiedenen Zeiten wiederholt, man kann jedesmal Wünsche ins Feuer geben.
Termine: Freitag, 15.00, Freitag, 18.00, Samstag, 8.45, Samstag, 17.15, Sonntag, 8.30 Sonntag, 16.30 Ort: Agni
Feuerprozession zu allen Gottheiten
auf dem Gelände
Die Prozession beginnt am Agni-Feuer-Altar. Das Feuer wird entzündet und mit einer kurzen Zeremonie begrüßt. Der Prozessionsgang geht im Uhrzeigersinn (Pradakshiṇa) zu allen installierten Gottheiten.
Termin: Sonntag 08:30 Ort: Agni
Was sind die "Gottheiten"?
Diese Gottheiten stammen wie Yoga aus der indischen Tradition. Alle diese Gottesvorstellungen setzen an menschlichen Gefühlen und Erfahrungen an, die es ermöglichen auf eine höhere Bewusstseins-Ebene zu gelangen. Dieses Ziel wird laut Yoga vor allem durch inneres Verlangen erlangt.
Jede Gottheit steht für andere Erfahrungen und Gefühle, deshalb sind nicht alle Gottheiten für jeden gleichermaßen passend. Man sucht sich seine Lieblingsgottheiten aus. In Indien ist es durchaus möglich, dass in einer Familie jedes Familienmitglied eine andere Gottheit verehrt. Jede Gottheit steht für einen Aspekt des Allumfassenden und ist auf ihre Art auch das ganze Allumfassende.
Was passiert auf dem "Pilgergang"?
Wir beginnen mit der Feuerverehrung und nehmen das Feuer in einem Gefäß auf dem Rundgang mit.
Bei jeder Station wird die jeweilige Gottheit wie ein verehrter Gast empfangen:
- Erklärung, wofür die Gottheit steht
- Geistige Reinigung des Ortes
- Darbietung von Räucherstäbchen
- Gebet auf Sanskrit
- Herbeirufung der Gottheit
- Blumendarbietung
- gemeinsames Rezitieren des Kurzmantras der Gottheit
- 3x Om
1. Station
RadhaKrishna-Zelt
Radha und Krishna stellen den Archetyp des göttlichen Liebespaares dar. Dieser Archetyp setzt an der Erfahrung des intensiven Gefühls der Liebe zwischen zwei Menschen an. Dieses Gefühl wird genutzt, um auf eine höhere spirituelle Ebene zu gelangen.
Krishna hat als Attribute Pfauenfeder und Bambusflöte. Mit seinem Flötenspiel entzückt er die Kuhhirtinnen, deren Anführerin Rādhā ist.
Krishna ist außerdem der göttliche Lehrer der Yogaweisheit, die in der Bhagavad-Gītā überliefert ist.
Ein Basismantra:
ॐ राधे कृष्णाय नमः ॥
Oṃ Rādhe Kṛṣṇāya namaḥ ||
Om, o Rādhā, dem Krishna Verneigung!
Rādhā und Krishna gewidmete Verse:
tavāsmi rādhikā-nātha,
karmaṇā manasā girā |
kṛṣṇa-kānte tavaivāsmi,
yuvām eva gatir mama ||
Dein bin ich, Beschützer der Rādhā, mit Taten, Denken und Stimme; [und du] oh Krishnas Geliebte, [auch] dein bin ich. Ihr beide [seid] mein Ziel.
yo ‘ham mamāsti yat kiṃcid,
iha loke paratra ca |
tat sarvaṃ bhavator adya,
caraṇeṣu mayārpitam ||
Was ich bin, und was auch immer mir gehört, in dieser Welt und im Jenseits, das alles sei heute von mir an eurer beider Füße dargebracht.
2. Station
Sarasvati-Zelt
Sarasvatī steht für die Spiritualisierung von Musik und Wissenschaft. Ihre rechte obere Hand – also die wichtigste Hand – hält einen Rosenkranz, um zu sagen, spirituelle Praxis ist das Wichtigste. Mit der linken oberen und der rechten unteren Hand hält sie ein Musikinstrument und in der linken unteren ein Buch als Symbol für Wissenschaft.
Sie wird oft in Schulen verehrt, weil die Kinder dort etwas lernen sollen, und es heißt, sie lebe auf der Zunge weiser Menschen.
Ihr Klangsymbol ist "aim", daher lautet ihr Basismantra:
Oṃ aiṃ Sarasvatyai namaḥ ||
Ihr gewidmeter Vers:
Sarasvati namas tubhyaṃ
varade kāma-rūpiṇe |
viyārambhaṃ kariṣyāmi
siddhir bhavatu me sadā ||
Sarasvati, Verneigung sei dir,
du Gabengewährerin von bezaubernder Gestalt.
Ich werden jetzt mit meinen Studien beginnen,
Erfolg sei stehts mein.
3. Station
Shiva-Zelt
Shiva ist der Archetyp des Königs der Yogis, fasziniert von der Quelle des Bewusstseins in der eigenen Seele und deshalb gegenüber den Verlockungen der Welt völlig immun. Seine Verehrer sind meistens vom Jñāna-Yoga, dem Weg der Erkenntnis und der Erfahrung der All-Einheit inspiriert.
Shiva wird als Asket dargestellt, den Körper mit Asche eingerieben, das Haar verfilzt, und aus der Mitte seiner Haare entspringt die Gangā. Der Halbmond ist sein Stirnjuwel, Rosenkränze und Schlangen sein Schmuck. Weitere Symbole sind Dreizak, Uhrenglastrommel und das Lingam, Symbol der Schöpferkraft.
Er ist auch der König der Tänzer, und sein wilder Tanz läutet die Auflösung der geschaffenen Welt ein.
Basismantra: Oṃ namaḥ Śivāya |
Erweitertes Mantra:
ॐ ॐ नमः शिवाय सदाशिवाय सशिवाय परमशिवाय ॥
Om oṃ namah śivāya, sadāśivāya, saśivāya, paramaśivāya ||
Verneigung dem Shiva, dem immer freundlichen, der die Güte selbst ist, dem höchsten Heil.
Anfang einer Hymne über Śivas Mantra
nāgēndra-hārāya tri-lōcanāya
bhasmāṅga-rāgāya mahēśvarāya |
nityāya śuddhāya dig-ambarāya
tasmai na-kārāya namaḥ śivāya ||
Vor dem, der den Schlangenkönig als Halsschmuck tragt, vor dem Dreiäugigen, dessen Körper gefärbt ist von Asche, dem großen Gebieter, Ewigen, Reinen, mit den Himmelrichtungen Bekleideten, vor diesem (dessen Mantra mit) "na" (beginnt), vor Śiva Verneigung.
4. Station
Vishnu-Schrein
Vishnu ist der Archetyp des Erhalters des Universums. Im Gegensatz zu Shiva wird er nicht als Asket dargestellt, sondern als von Schönheit umgeben. Er trägt feine Gewänder und seine Partnerin ist die Göttin der Schönheit und des Glücks Lakshmi.
Seine Verehrer sind meistens von Bhakti-Yoga, dem Weg der Hingabe und der Erfahrung der Gottesliebe inspiriert.
Auf Darstellungen sind seine Attribute sind Muschelhorn, Diskus und Keule. Wenn er ruht, liegt er auf der Riesenschlange Ananta.
Von Zeit zu Zeit inkarniert er sich als Mensch, um der Menschheit den Weg zu zeigen. Als seine bekannteste Inkarnation gilt Krishna.
Basismantra: Oṃ Viṣṇave namaḥ |
Ihm gewidmeter Verse:
maṅgalaṃ bhagavān viṣṇur
maṇgalaṃ garuḍa-dhvajaḥ |
maṅgalaṃ puṇḍarīkākṣo
maṅgalāyatano hariḥ ||
Glücklicher Segen, das ist der erhabene Vishnu, glücklicher Segen, das ist der mit Garuda im Banner, glücklicher Segen, das ist der Lotusäugige, des glücklichen Segen Heimat, das ist Vishnu, auch Hari genannt.
शुक्लाम्बरधरं विष्णुं शशिवर्णं चतुर्भुजम् ।
प्रसन्नवदनं ध्यायेत् सर्वविघ्नोपशान्तये ॥
śuklāmbara-dharaṃ viṣṇuṃ
śaśi-varṇaṃ catur-bhujam |
prasanna-vadanaṃ dhyāyet
sarva-vighnopaśāntaye ||
Man möge über das friedvolle Antlitz des strahlende Gewänder tragenden Vishnu meditieren, von der Farbe des Mondes, mit vier Armen, zum Aufhören aller Hindernisse.
शान्ताकारं भुजगशयनं पद्मनाभं सुरेशं
विश्वाधारं गगन सदृशं मेघवर्णं शुभांगम ।
लक्ष्मीकान्तं कमलनयनं योगभिर्ध्यान गम्यं
वन्दे विष्णुं भवभय हरं सर्वलोकैकनाथम ॥
śāntākāraṃ bhujaga-śayanaṃ
padma-nābhaṃ sureśaṃ
viśvādhāraṃ gagana-sadṛsam
megha-varṇaṃ śubhāṅgam |
lakṣmī-kāntaṃ kamala-nayanaṃ
yogibhir dhyāna-gamyaṃ
vande viṣṇuṃ bhava-bhaya-haraṃ
sarva-lokaika-nātham ||
Ich verehre Vishnu, der die Furcht der Welt hinwegnimmt, den einen Beschützer aller Wesen, von friedvollem Antlitz, dessen Ruhestatt die Weltenschlange [Ananta] ist, in dessen Nabel sich ein Lotus befindet, den Herrn der Götter, der alles aufrecht erhält, dem Himmelszelt vergleichbar, von der Farbe einer [Regen]wolke, mit schönen Gliedmaßen, den Geliebten der Lakshmī, den Lotusäugigen, der von den Yogis durch Meditation erreichbar ist.
5. Station
Durga-Zelt
Wenn die männlichen Kräfte nicht mehr weiter wissen, oder sich nicht weiter trauen, tritt Durga auf als der Archetyp der weiblichen Kraft, die die Geschöpfe aus Gefahren rettet und das Unheil in Schranken weist. Sie wird auf einem Tiger reitend dargestellt mit zahllosen Armen, in denen sie die Waffen der männlichen Götter hält.
Ihr Klangsymbol ist "hrīm", daher lautet ihr Basismantra:
Oṃ hrīṃ Durgāyai namaḥ |
Ihr gewidmeter Vers:
ॐ सर्वस्वरूपे सर्वेशे सर्वशक्तिसमन्विते ।
भयेभ्यस्त्राहि नो देवि दुर्गे देवि नमोऽस्तु ते ॥
Oṃ sarva-svarūpe sarveśe
sarva-śakti-samanvite |
bhayebhyas trāhi no devi
durgā-devi namo 'stu te ||
Om, oh Göttin Durgā, alles ist deine Gestalt, du All-Gebieterin, von allen Kräften begleitete, oh Göttin, schütze uns vor Gefahren, Verneigung sei dir ||
6. Station
Lakshmi-Bühne
Lakshmi ist der Archetyp der bezaubernden Schönheit, und zu Schönheit gehören ganz natürlich auch Wohlstand und Glück. Darum ist Lakshmi auch die allseits beliebte Glücksgöttin.
Sie wird sitzend oder stehend auf einem Lotus dargestellt mit 4 Händen. Meistens in einer Hand ein Lotus, mit einer anderen Reichtümer verteilend, mit einer dritten in der Geste "hab keine Furcht (Abhaya-Mudrā) und der vierten mit der Geste des Gabengewährens. Hinter ihr wird oft ein weißes Elefantenpärchen dargestellt, das kühlendes Wasser vergießt.
Lakshmis Klangsymbol ist "śrīm", daher lautet das Basismantra:
ॐ श्रीं लक्ष्म्यै नमः॥
Oṃ śrīṃ Lakṣmyai namaḥ ||
Om der glückverheißenden Lakshmī Verneigung.
Ihr gewidmeter Vers:
नमस्तेऽतु महामाये श्रीपीठे सुरपूजिते।
शङ्खचक्रगदाहस्ते महालक्ष्मि नमोऽस्तु ते ॥
आद्यन्तरहिते देवि आद्यशक्ते महेश्वरि |
योगज्ञे योगसंभूते महालक्ष्मि नमोऽस्तु ते ||
पद्मासनस्थिते देवि परब्रह्मस्वरूपिणि |
परमेशि जगन्मातर्महालक्ष्मि नमोऽस्तु ते ||
Oṃ namas te 'stu mahāmāye
śrī-pīṭhe sura-pūjite |
śaṅkha-cakra-gadā-haste
mahālakṣmi namo 'stu te ||
ādy-anta-rahite devi
ādya-śakte maheśvari |
yoga-je yoga-saṃbhūte
mahālakṣmi namo 'stu te ||
padmāsana-sthite devi
para-brahma-svarūpiṇi |
parameśi jagan-mātar
mahālakṣmi namo 'stu te ||
Verneigung sei dir, du große Zaubermacht, Sitz des Glück, von den Göttern Verehrte. in dem Händen Muschelhorn, Diskus und Keule (Vishnus Attribute), oh große Lakshmī, Verneigung sei dir.
O Göttin ohne Anfang und Ende, o Urkraft, große Gebieterin, durch Yoga geboren, Ursprung des Yoga, o große Lakshmī, Verneigung sein dir.
O Göttin, die auf einem Lotus sitzt, deren Wesen das höchste Göttliche ist, höchste Herrin, Mutter der Welt, o große Lakshmī, Verneigung sein dir.
7. Station
Ganesha-Platz
Die Darstellung von Ganesha ist inspiriert von der Majestät und riesigen Kraft eines Elefanten. Alles geht ihm automatisch aus dem Weg. Ganesha ist der Archetyp der liebenswürdigen und humorvollen Kraft, die Hindernisse mit Leichtigkeit beseitig.
Sein Klangsymbol ist "gam", in seinem Basismantra wird der alternative Name Gaṇapati genutzt.
Oṃ gaṃ Gaṇapataye namaḥ |
Ihm gewidmeter Vers:
वक्रतुण्ड महाकाय सूर्यकोटिसमप्रभ ।
निर्विघ्नं कुरु मे देव सर्वकार्येषु सर्वदा ॥
vakra-tuṇḍa mahā-kāya
sūrya-koṭi-sama-prabha |
nir-vighnaṃ kuru me deva
sarva-kāryeṣu sarvadā ||
O Du mit gekrümmtem Rüssel und großem Körper, leuchtend wie zehn Millionen Sonnen, du Himmlischer, bewirke stets dass bei all meinen Aufgaben die Hindernisse verschwinden.
Ende des Rundgangs
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